Krebs – so kannst du vorbeugen!

Krebs ist eine der gefürchtetsten Erkrankungen unserer Zeit.
Erfahre, wie Krebs entsteht, welche Risikofaktoren es gibt und was du konkret tun kannst, um Krebserkrankungen vorzubeugen!

Krebsprävention und gesunde Ernährung

Was ist Krebs?

Krebs ist ein Sammelbegriff für bösartige Zellentartungen verschiedenster Formen und Ursprünge.
Andere Bezeichnungen dafür sind Neoplasie, maligner/bösartiger Tumor oder Malignom.
Ein häufig in Verbindung mit Krebs gebrachter Begriff ist die Metastase (Tochtergeschwulst). Dabei siedeln sich einzelne Krebszellen über das Blut oder Lymphsystem in anderen Organen ab.

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Wie entsteht Krebs?

Krebs entsteht durch krankhafte Veränderungen im Erbgut (DNA) der Zellen. Durch diese Veränderungen kommt es zu Störungen im Ablauf der Zellteilung.

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Die Zellteilung wird durch 2 Mechanismen reguliert:

  • Der eine ist zuständig für die Anregung der Zellteilung. Ist dieser Mechanismus gestört, kommt es zu einer abnorm hohen Zellteilungsrate und zum Wachstum von Krebszellen.
  • Der andere Mechanismus ist zuständig für das Abtöten von Zellen, die sich nicht mehr teilen sollen (wenn z.B. das Erbgut/DNA beschädigt ist). Ist dieser Ablauf gestört, kommt es zur Teilung/Vermehrung von Zellen, die ein beschädigtes Erbgut haben, und damit auch zur Ausbildung von Krebs.

Oft sind beide Regulationsmechanismen an einer Entartung von Zellen beteiligt.
In weiterer Folge kommt es zu einem unkontrollierten Wachstum von Krebszellen, die in andere Gewebe einwachsen bzw. sie zerstören.

Bekannte Risikofaktoren für Krebserkrankungen

Chemische Verbindungen

Zigarettenrauch:

Er verursacht nicht nur Lungenkrebs oder Krebs im Mundbereich, sondern wird auch mit anderen Krebsarten assoziiert, wie z.B. Harnblasenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Magenkrebs.
Er enthält Stoffe, die nachweislich Krebs auslösen, nämlich Teer, Schwermetalle (z.B. Quecksilber), Nickel. Außerdem beinhaltet er auch Stoffe, die unter Verdacht stehen, Krebs zu verursachen: Formaldehyd, Blei, Anilin, Cadmiumchlorid.

Alkohol

Alkohol verursacht Krebs im Bereich der Mundhöhle, in der Speiseröhre, Rachen/Kehlkopf und der Leber.
Beim Konsum zusammen mit Tabak wird die Gefahr einer Krebserkrankung erhöht. Das Risiko steigt bei 2-3 Getränken pro Tag um 21%, bei 4 oder mehr Getränken pro Tag um 52%.

Asbest

Wurde früher im Häuserbau als Dämmstoff verwendet und fand sich auch bis Anfang der 2000er Jahre immer wieder in kleinen Mengen in Babypuder.

Schimmelpilze

Schimmelpilze können Aflatoxin produzieren, welches krebserregend ist. Nicht alle Schimmelpilze sind Krebsverursacher. Der am häufigsten auftretende gefährliche Schimmelpilz ist der aspergillus flavus. Er lagert sich v.a. an Hauswänden, in Blumenerde oder Kachelfugen im Badezimmer ab.

Übergewicht

50% aller Bustkrebserkrankungen werden mit Übergewicht in Zusammenhang gebracht. Pro 2 Einheiten am BMI gemessen steigt das Risiko um 4-10%.

Chronische Infektionen

  • Helicobacter Pylori: verursacht auch einen Typ der Magenentzündung und ein sogenanntes „Magengeschwür“. Daraus kann sich später ein Magenkrebs entwickeln.
  • Hepatitis B und C: Ohne entsprechende Behandlung können die Infektionen zum Leberkrebs führen. Gegen Hepatitis B ist eine Immunisierung mittels Impfung möglich.
  • HPV (Human Papilloma Virus): Ist der Auslöser von Gebärmutterhalskrebs. Mittlerweile gibt es dagegen eine Impfung, die bis zum ersten Geschlechtsverkehr verabreicht werden sollte.

Strahlung

  • Sonnenlicht: enthält für die Haut schädliche UV (Ultraviolett)-Strahlung. Sonnenlicht ist nicht per se schlecht – der menschliche Körper braucht es, um das wichtige Vitamin D produzieren zu können. Hier gilt: die Dosis macht das Gift.

  • Ionisierende Strahlung: wurde zum Beispiel bei den Katastrophen 1986 in Tschernobyl oder 2011 im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi massiv freigesetzt und kann zu Schilddrüsenkrebs und bei Neugeborenen zu diversen körperlichen Fehlbildungen führen.

Angeborene genetische Erkrankungen

Sie führen zu einem vielfach erhöhten Risiko für Krebserkrankungen. Zu diesen Erkrankungen zählen z.B. Lynch-Syndrom, Li-Fraumeni-Syndrom und Neurofibromatose Typ 1 und 2.

Wie kann man einer Krebserkrankung vorbeugen?

Ernährung

  • „Rotes“ Fleisch solltest du selten essen, da es zu einem Anstieg des Krebsrisikos um bis zu 20% führen kann. Dabei ist die Häufigkeit der Aufnahme relevanter als die aufgenommen Menge
  • Knoblauch senkt das Risiko bei einer wöchentlichen Aufnahme von ca. 16g um bis zu 30%.

  • Häufiger Verzehr von Obst und Gemüse wirkt sich nachweislich positiv auf das Krebsrisiko für den gesamten Verdauungstrakt, Brust, Lunge und Harnblase aus.
  • Wichtig ist außerdem eine ausgewogene Ernährung mit einem gut aufgeteilten Nährstoffverhältnis und überwiegende Verwendung pflanzlicher Lebensmittel.
    Konkret empfohlen werden täglich 5 Portionen Obst und Gemüse (oder 400-800g) und sieben Portionen (oder 600-800g) an Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Kartoffeln oder anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln.

  • Nach derzeitiger Datenlage lässt sich nicht beweisen, dass eine vegetarische Ernährung mehr vor Krebs schützt als eine Ernährungsweise mit moderatem Verzehr von tierischen Lebensmittel.
  • Kurkuma hat negative Auswirkungen auf das Wachstum von Krebs da es die Fähigkeit besitzt, Faktoren die für die Zellteilung von Krebszellen essentiell sind, lahm zu legen.

Mikronährstoffe

  • Das Krebsrisiko kann durch eine höhere Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren signifikant gesenkt werden.
  • Eine höhere Versorgung mit Magnesium kann das Risiko für Krebserkrankungen um 10% senken.
  • Ein hoher Vitamin B6 Spiegel wirkt sich ebenfalls positiv aus.
  • Vitamin C und andere Antioxidantien führen zu einer verminderten Bildung schädlicher Sauerstoffradikale, die u.a. Schäden des Erbgutes hervorrufen. Außerdem ist Vitamin C an der beschleunigten Ausscheidung krebserregender Stoffe und Hemmung der Gefäßneubildung für Tumore beteiligt, sodass die Tumore „aushungern“. Ebenfalls in Verbindung gebracht mit diesen Prozessen werden Zink, Selen und sekundäre Pflanzenstoffe z.B. aus Brokkoli.
  • Vitamin D-Mangel wird in wissenschaftlichen Arbeiten in Zusammenhang mit Brust-, Eierstock-, Dickdarm-, Prostata- und schwarzem Hautkrebs gebracht. Frauen in der Menopause, die zur Vorbeugung von Osteoporose Calcium und Vitamin D-Präparate einnehmen, haben beispielsweise ein verringertes Risiko an Brustkrebs zu erkranken.

Sport

Eine Auswertung der Daten von 1,3 Millionen Menschen kam zu dem Ergebnis, dass moderate körperliche Betätigung von 150 Minuten pro Woche zu einer Senkung des Gesamtsterberisikos von 10% führt.
Moderate Bewegung bedeutet: kürzere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen –  das bringt nicht nur deiner Gesundheit etwas sondern auch der Umwelt! 😉
Außerdem kannst du Stiegen steigen anstatt den Aufzug zu benützen und regelmäßig Haus- und Gartenarbeiten verrichten.
Die Empfehlung der WHO sind 5x 30 Minuten Bewegung wöchentlich.

Mögliche Vorsorgeuntersuchungen

Durch Vorsorgeuntersuchungen ist es möglich Krebsarten im Frühstadium zu erkennen. Bei Brustkrebs steigt dadurch die Heilungsrate beispielsweise auf 90-95% an.

Mammographie

Mittels der Mammographie werden Frauen auf die häufigste Krebserkrankung des weiblichen Geschlechts, den Brustkrebs, untersucht. Die Untersuchung sollte bei Frauen ab dem 40 Lj. alle 2 jahre durchgeführt werden.
In Österreich erhalten Frauen diese Untersuchung kostenlos. Zwischen 40 und 45 Jahren muss sie beantragt werden. Zwischen 45 und 69 erhalten alle Frauen dann ein offizielles Schreiben das sie an die Vorsorgeuntersuchung erinnert.

Darmkrebs-Vorsorge

Zur Vorsorge vor Dickdarm- und Mastdarmkrebs wird bei der Vorsorgeuntersuchung ab 40 Jahren ein Test auf Blut im Stuhl durchgeführt. Ab dem 50. Lebensjahr wird alle alle 7-10 Jahre eine Darmspiegelung vorgenommen. Alleine durch Prävention und regelmäßige Vorsorge könnten wahrscheinlich ca. 90% der Darmkrebsfälle vermieden werden.

Prostatakrebs-Vorsorge

Prostatakrebs-Vorsorge erfolgt durch einen PSA (Prostata spezifisches Antigen)-Test der mittels Blutabnahme durchgeführt wird. Die Testung wird ab dem 45.-50. Lebensjahr alle 2-4 Jahre gemacht.
Zusätzlich dazu werden noch eine rektale Tastuntersuchung und ein Ultraschall des Unterbauches zu Bestimmung der Restharnbildung in der Harnblase durchgeführt.

Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge

Der Vorsorgetest für Gebärmutterhalskrebs wird beim Frauenarzt mittels eines Abstriches der Gebärmutterschleimhaut gemacht. Der Abstrich wird im Labor ausgewertet.

Vorbeugen lohnt sich also!

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