Älter werden – gesund bleiben

Es gibt immer mehr ältere Menschen und sie leben immer länger. Das bedingt eine Reihe von Erkrankungen. Vorbeugen lohnt sich, du kannst aktiv etwas tun, um gesund und fit älter zu werden.

Alterung der Bevölkerung

Die Menschen werden immer älter und es gibt immer mehr alte Menschen.
Die Gründe dafür sind einerseits die immer bessere medizinische Versorgung. Andererseits gab es bis in die 1960er Jahre noch hohe Geburtenraten, die seither ständig sinken. Dadurch kippt die Alterspyramide und die Zahl alter Menschen wird im Vergleich zu den jüngeren Personen immer größer.

Altersbedingte Erkrankungen

Obwohl die medizinische Forschung und Versorgung ständig voranschreiten, bringt das Älterwerden eine Reihe an Erkrankungen mit sich.
Besonders häufige Erkrankungen alter Menschen sind z.B. Osteoporose, Demenz, Arthrose und Herz-Kreislauferkrankungen.

Wenn die Knochen brechen – Osteoporose

Osteoporose ist eine Erkrankung des Skeletts. Die Knochen sind brüchiger, da ihre Masse, Qualität und Festigkeit vermindert ist.
Die Krankheit kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten, die Häufigkeit steigt jedoch mit dem Älterwerden an.
In Österreich sind laut Expertenschätzungen rund 750.000 Personen über 50 Jahren betroffen, davon mehr als 600.000 Frauen.
Der geschlechterspezifische Unterschied ist erklärbar durch eine Änderung im Hormonhaushalt der Frau in der Postmenopause, wodurch es zu einer vermehrten Resorption an Knochenmasse kommt.
Beim männlichen Geschlecht kommt es lediglich zu einer Abnahme der Knochendicke, daher ist die Zahl, der an Osteoporose erkranken Männer, deutlich niedriger.
Osteoporose entwickelt sich über viele Jahre hinweg und bleibt meist lange unbemerkt. Der menschliche Körper erreicht seine maximale Knochendichte zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr. Danach wird mehr Knochen ab- als aufgebaut.
Neben dem Einfluss von Östrogen und dem natürlichen Alterungsprozess der Knochen spielen auch Kalzium- und Vitamin D-Mangel sowie Bewegungsmangel eine Rolle bei der Entstehung von Osteoporose.

Knochen mit Osteoporose

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Erste Symptome sind meist Abnahme der Körpergröße und/oder Rückenschmerzen. Ursachen dafür sind sehr oft Brüche, die von den Betroffenen nicht wahrgenommen werden.
Osteoporotische Frakturen sind Brüche, die unter normalen knöchernen Verhältnissen nicht passieren würden. Bereits das Heben von schweren Gegenständen, ein Hustenanfall oder z.B. eine leichte Verdrehung der Hüfte beim Aussteigen aus dem Auto kann Knochenbrüche verursachen.
Wird Osteoporose diagnostiziert, kann mit spezifischen Therapien geholfen werden:

  • medikamentöse Therapie: Soll den Knochenabbau hemmen und knochenaufbauende Zellen stimulieren.
  • Hormonersatztherapie: Ist die Osteoporose durch den Abfall der Hormonproduktion in den Eierstöcken bedingt, kann eine Hormonersatztherapie sich positiv auf den Knochenstoffwechsel auswirken.
  • Operative Maßnahmen: Frakturen können mit Operationstechniken, wie beispielsweise Zementierung oder Implantate versorgt werden.
  • Physikalische und rehabilitative Maßnahmen: Durch körperliches Training soll die Knochenstabilität gesteigert und das Sturzrisiko gesenkt werden.

Demenz – das langsame Vergessen

Die altersbedingte oder auch degenerative Demenz ist eine der wohl gefürchtetsten Erkrankungen des fortgeschrittenen Lebensalters.
Die Krankheit bedingt ein langsames, aber stetiges Einbüßen von kognitiven, emotionalen und sozialen Kompetenzen. Grund dafür ist das Absterben von Gehirnzellen aufgrund von krankhaften Prozessen.
In Österreich leiden derzeit etwa 130.000 Menschen an einer demenziellen Erkrankung. Die häufigste Form ist Morbus Alzheimer.

Demente Frau

Risikofaktoren sind neben dem Älterwerden z.B. Depressionen, Adipositas, Diabetes mellitus und Störungen im Gefäßsystem wie Bluthochdruck.
Demenzerkrankungen sind nicht heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die geistige Leistungsfähigkeit und die Alltagsfertigkeiten so lange wie möglich zu erhalten. Begleitsymptome sollen gelindert werden.

Wenn die Gelenke schmerzen – Arthrose

Arthrose ist eine Erkrankung, bei der es durch die Dauerbelastung der Gelenkknorpel zu einer Schädigung und zunehmender Degeneration kommt.
Am häufigsten tritt Arthrose im Knie- und im Hüftgelenk auf. Grundsätzlich sind Arthrosen aber in jedem Gelenk möglich und sind oftmals auf durch Fehlstellungen im Gelenk zurückzuführen.
Betroffen sind etwa zwei Drittel der über 65-jährigen.

Gelenk mit Athrose

Zu den Symptomen zählen anlauf- bzw. bewegungsabhängige Schmerzen, zunehmende Deformität der Gelenke und Geräusche bei Bewegung aufgrund von Unebenheiten an den Gelenksflächen.

Therapien bei Arthrosen:

  • Schmerztherapien
  • Bewegungstherapien: z.B. Physiotherapie
  • Physikalische Maßnahmen: z.B. Massagen, Packungen, Elektrotherapie, etc.
  • Operative Therapien: z.B. Gelenkversteifungen oder Gelenkersatz

Herz-Kreislauferkrankungen

Sie umfassen eine ganze Palette von Krankheitsbildern, die mit dem Alterungsprozess in Verbindung stehen.
Neben dem Älterwerden ist aber auch der Lebensstil ein ausschlaggebender Faktor für die Entstehung der Krankheiten. So wirken sich beispielsweise Übergewicht oder das Rauchen stark negativ aus.
2011 konnte anhand der Diagnose- und Leistungsdokumentation der österreichischen Krankenanstalten bei rund 437.000 Patienten und Patientinnen eine Herz-Kreislauferkrankung festgestellt werden.
Degenerative Herz-Kreislauferkrankungen sind:

  • Bluthochdruck
  • periphere arterielle Verschlusskrankheit: Verengungen der Beinarterien führen zu Durchblutungsstörungen in den Beinen, im Volksmund Schaufensterkrankheit genannt
  • koronare Herzkrankheit
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall

Mann mit Herzinfarkt

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Zum Tragen kommen diese Erkrankungen meist dann, wenn der Körper es nicht mehr schafft die krankhaft veränderten Zustände im Herz oder in den Gefäßen zu kompensieren, was in jungen Jahren einfacher ist.

Gesund altern

Für ein gesundes Altwerden kann man aktiv etwas tun – wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.
Grundsätzlich gilt: Risikofaktoren für Erkrankungen so gut wie möglich meiden und dem Körper Gutes tun!

  • Übergewicht, aber auch Untergewicht meiden und eine gesunde ausgewogene Ernährungsweise pflegen.
  • Eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig. Vor allem bei Vitamin D, Folsäure und Calcium liegt bei alten Menschen häufig ein Mangel vor. Dann empfiehlt sich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
  • Sport betreiben: Bewegung ist für die Gesunderhaltung des  Körpers unverzichtbar. Außerdem kann Sport den Anstieg von Serotonin, Endorphinen oder eine Ausschüttung von körpereigenen Cannabinoiden bewirken und so für ein Glücksgefühl und positive Stimmung sorgen.

Älteres Paar beim Sport

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  • Rauchverzicht: Da das Rauchen mit sehr vielen Erkrankungen assoziiert ist, ist es sehr wichtig, nicht zu rauchen bzw. mit dem Rauchen aufzuhören.
  • Stress: in unserer Gesellschaft ist Stress eine immer größer werdende Belastung. Es ist besonders wichtig sich auch mal seine Auszeiten zu gönnen und durchzuatmen da eine andauernde psychische Belastung unweigerlich Auswirkungen auf den Körper hat.
    Diese Auszeiten sind individuell zu gestalten durch Aktivitäten, die es ermöglichen abzuschalten und sich von der Arbeit oder den Stressfaktoren zu distanzieren.
    Möglichkeiten sind beispielsweise: ein Buch lesen, einen Spaziergang machen oder sich einen Film anzusehen.

Opa mit Enkel beim SpielenDesigned by katemangostar / Freepik

Fang jetzt schon an, aktiv vorzubeugen und genieße dann das Älter werden!

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