Diabetes-Formen
Zu unterscheiden sind bei der Erkrankung zwei verschiedene Formen:
Diabetes mellitus Typ I und Diabetes mellitus Typ 2.
Eine Sonderform bildet Schwangerschaftsdiabetes.
Typ 1 – Diabetes – juveniler Diabetes
Beim Typ 1 Diabetes kommt es aufgrund von autoimmunologischen Mechanismen zu einer Entzündung, bei der die Insulin produzierenden (beta-) Zellen im (endokrinen) Pankreas, der sog. Bauchspeicheldrüse, zerstört werden. Kennzeichen ist ein vollständiger Verlust der Insulinproduktion, der die Notwendigkeit einer lebenslange Insulininjektion (Spritzen von Insulin) nach sich zieht. Diese Diabetes-Form kann bereits in der Kindheit ausbrechen.
Typ 2 – Diabetes – bekannt als Altersdiabetes
Diese Form des Diabetes beginnt langsam und schleichend und zieht im Gegensatz zum Typ 1 keine lebenslangen Injektionen nach sich. Bisher wurde diese Erkrankungsform am häufigsten zwischen dem 50. Und 60. Lebensjahr diagnostiziert, aber inzwischen verschiebt sich das Manifestationsalter immer häufiger vor das 40. Lebensjahr, es sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche davon betroffen. Typ 2 Diabetes ist also inzwischen keine Alterskrankheit mehr.
Ursache bei dieser Form ist, dass die Insulinempfindlichkeit der
Zellen verlorengeht, das heißt, die Zellen reagieren nicht mehr auf die Signale des Insulins, dessen Aufgabe es ist den Blutzucker-Spiegel zu senken.
Die Vorstufen der Typ 2 Erkrankung bildet das sog. „Metabolische Syndrom“, einem Zusammenspiel unterschiedlicher Symptome aus Übergewicht, Bluthochdruck, der oben beschriebenen Insulinresistenz mit zu viel Insulin im Blut (Hyperinsulinämie) und einem gestörten Bild der Blutfettwerte.
Schätzungen zufolge sollen bis zum Jahr 2023 weltweit geschätzt 330 Millionen Menschen an Diabetes Typ 2 erkrankt sein, bis ins Jahr 2025 soll sich die Zahl an Diabeteserkrankten in Asien verdoppelt und in den USA sogar verdreifacht haben. (Diabeteserkrankte in Österreich: ca. 600.000)
Schwangerschaftsdiabetes
In der Schwangerschaft kann Diabetes auftreten, wobei es sich dabei in den meisten Fällen um Diabetes Typ 2 handelt und nach der Geburt meist wieder verschwindet. Man nennt diese Form der Diabetes Gestationsdiabetes.
Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes sind u. a. Übergewicht, ein Alter über 35 Jahren und familiäre Vorbelastung.
Gestationsdiabetes kann jedoch jede Schwangere treffen.
Was steckt dahinter? In der Schwangerschaft ist die Insulinsensitivität vermindert. Das heißt, dass
die meisten schwangeren Frauen deshalb mehr Insulin ausscheiden, um einen Ausgleich herzustellen.
Aufgrund dieser Tatsache bekommen rund 5% der Schwangeren einen erhöhten Blutzuckerspiegel oder erkranken tatsächlich an Diabetes.
Diabetes in der Schwangerschaft kann sowohl dem Baby als auch der Mutter schaden und das Risiko von Komplikationen bei der Entbindung erhöht sich.
Ernährungsumstellung sowie moderate sportliche Betätigung sind die Eckpfeiler der Vorsorge und der Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes.
Therapie und Prävention
Therapie von Diabetes Typ 1
Diabetes Typ 1 kann nur mit Insulingaben behandelt werden.
Betroffene müssen demnach ihr Leben lang Insulin spritzen.
Prävention von Diabetes Typ 1
Da es sich bei Diabetes Typ 2 um eine Autoimmunkrankheit handelt, kann kaum aktiv vorbeugend gehandelt werden.
Eine Möglichkeit allerdings ist die Gabe von Vitamin D – Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass eine ungenügende Vitamin D Versorgung im Kindesalter zu einer deutlichen Risikoerhöhung für Typ I Diabetes führt. Diese große immunologische Bedeutung des Vitamin D wurde neu- bzw. wiederentdeckt.
Therapie von Diabetes Typ 2
Die moderne Therapie des Diabetes konzentriert sich im Wesentlichen auf 2 Hauptpunkte:
- Verbesserung der Glukosetoleranz sowie der Einstellung des Blutzuckers
- Verhinderung von Spätfolgen wie Gefäßverschlüssen, Retinopathien (Schädigung der Netzhaut des Augesm die bis zur Erblindung führen kann) und auch der Neuropathien (Nervenschädigungen)
Prävention von Diabetes Typ 2
- Gewicht reduzieren ( Übergewichtige haben ein 4-fach höheres Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken).
- Ernährungsempfehlungen beachten – Kohlenhydrate reduzieren, Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index verzehren.
- regelmäßige sportliche Betätigung
- Rauchen vermeiden
- Mikronährstoffe präventiv einnehmen: Vitamin D.
Nährstoffempfehlungen bei Diabetes:
Vitamin C:
kann in der Regulation des Blutzuckerspiegels regulatorisch unterstützen, die kleinen Blutgefäße zu
stärken und das Herzinfarktrisiko zu vermindern. Ist vor allem günstig bei Schwangerschaftsdiabetes.
Vitamin B3 – Niacin als Nicotinamind
kann bei diagnostiziertem Diabetes Typ I den Insulinbedarf reduzieren und die Zeit ohne Insulinbedarf verlängern.
Vitamin B-Komplex:
Das Zusammenspiel aller B-Vitamine hat eine günstige Auswirkung, um den Neuropathien entgegenzuwirken. In erster Linie empfehlenswert sind B1 und B6.
Chrom:
verbessert die Insulinsensitivität und die Einstellung des Blutzuckerspiegels – v.a. den Langzeitblutzuckerwert HbA1c. Infolge der Chromeinnahme kann Insulin und ggf. der Medikamentenbedarf reduziert werden.
Zink:
kann unterstützend den Blutzuckergehalt und den Bedarf an den oralen Antidiabetika bzw. Insulin reduzieren.
Magnesium:
verbessert die Kontrolle des Blutzuckergehaltes und kann eine protektive Wirkung auf die Herz- und Blutgefäße haben.
alpha-Liponsäure:
Prophylaxe diabetischer Neuropathien ( Zerstörung der Nervenendigungen aufgrund der Diabeteserkrankung). Zur Therapie der Polyneuropathien am besten ½ Stunde vor einer Mahlzeit einnehmen.
Omega 3 Fettsäuren:
verbessert die Fettsoffwechselstörungen und hat blutdrucksenkende Eigenschaften.
Grüner Tee:
In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass bei Diabetes die Glukosetoleranz und die Aufnahme von Insulin verbessert werden konnte – wodurch das Diabetesrisiko reduziert werden kann.